Im Sommer des Jahres 2004 beging die Heimatgemeinschaft der Patschkauer - organisiert zu einem guten Viertel im "Patschkauer Heimatverein" - die 750. Wiederkehr der Stadtgündung.
An der Südwestecke des Neisser Bistumslandes hatte der Breslauer Bischof im Jahr 1254 eine Kolonistenstadt gründen lassen, die sein Territorium absichern sollte. Deutsche Siedler kamen und schufen auch in der Umgebung dieses Marktstädtchens einen Kranz deutscher Siedlungen, die bis zum Jahre 1945 florierten und erst durch die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und der mit ihm verbundenen Verbrechen ein schlimmes Ende erlebten: Flucht und Vertreibung der angestammten Bevölkerung.
Auch ich musste im Frühjahr 1945 als Kleinkind mit meiner Mutter zusammen nach Bayern fliehen, die meisten anderen Patschkauer und Dörfler kamen im Jahr 1946 als Vertriebene in den Westen, in eine der vier Besatzungszonen. Ein großer Transport endete in der Stadt Einbeck, dieses Ereignis war der Anfang der Beziehung dieser "Bierstadt" zu Patschkau. Sie wurde die Patenstadt der Patschkauer Heimat-gemeinschaft und sogar die Partnerstadt des heutigen polnischen Paczków. Dort leben einige Patschkauer mit ihren Kindern und Enkeln noch heute. Aber der größte Teil dieser Erlebnisgerneration ist nach 65 Jahren schon tot.
Um so wichtiger ist es, dass das deutsche Erbe in Schlesien und in Patschkau/Paczków nicht vergessen wird. Wir Reisende und Urlauber wollen dazu einen kleinen Beitrag leisten und anderen ein gutes Beispiel geben, es uns nachzumachen.
Dieter Kaschig und ich bemühen uns, den Patschkauer Heimatverein für die Zukunft am Leben zu erhalten.
Er soll auch für die Kinder und Enkel der Erlebnisgeneration so "attraktiv" werden, dass sie neugierig sind und vielleicht sogar dem Heimatverein beitreten.
Zumindest sollen sie in Zukunft einen Web-Auftritt des Vereins anklicken können, der ihnen hilft, sich in der Heimat ihrer Vorfahren zurechtzufinden, der sie auf das Museum und Archiv in Einbeck hinweist und ihnen Tipps und Links für Reisen nach Schlesien und für die Ahnenforschung in Schlesien gibt.
Nicht die Vereinsführung des Herrn Schiller, sondern diese Motive sind die eigentlichen Gründe, warum ich mich für den Heimatverein und die Heimatgemeinschaft der Patschkauer so engagiere.
Die folgende Diaschau ist schon einige Jahre alt. Sie zeigt Bilder der ersten Teilnahme an einer Wanderwoche in Patschkau während des Jubliäumsjahres 2004, in dem die 750. Wiederkehr der Stadtgründung Patschkaus
gefeiert wurde.
Damals begann ich, Schlesien näher kennen zu lernen und mich stärker für die Heimat meiner Vorfahren zu interessieren. Dieses Interesse ist geblieben.